Ergebnisse

Durchschnittliches Branchenergebnis

Im Ergebnis konnten durchschnittliche Reifegrade für alle Gestaltungsfelder gebildet werden, um eine Einschätzung zum digitalen Status quo der Branche zu erhalten. Die mittleren Reifegrade über alle 133 befragten Wasserversorger liegen zwischen 2,6 und 3,2. Es wird deutlich, dass die Unternehmen tendenziell bei den beiden technischen Gestaltungsfeldern Ressourcen und Informationssysteme weiter vorangeschritten sind, als bei ihrem organisatorischen bzw. kulturellen Pendant. Auch ist festzustellen, dass die Unternehmen in den technischen Wertschöpfungsstufen Wasserressourcen/-produktion und Wassernetze/-verteilung tendenziell besser aufgestellt sind als in der Wertschöpfungsstufe Verwaltung/Kundenservice. Zuletzt ist festzustellen, dass viele Unternehmen gemäß der vier Gestaltungsfelder sehr ungleichmäßig entwickelt sind. Um sein Potential als Unternehmen wirklich zu entfalten, sollte eine gleichgewichtige Entwicklung angestrebt werden.

Bedeutung der Größe der Unternehmen

Tendenziell schneiden relativ größere Unternehmen relativ besser ab. Gleichzeitig ist aber auch festzustellen, dass insbesondere kleine Unternehmen enorme Spannen bei den Reifegradausprägungen aufweisen. Einem ambitionierten Geschäftsführer kann es offenbar gelingen, seine relativ kleinere Belegschaft sehr viel schneller zu mobilisieren und auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören. Auffällig ist daneben, dass Wasserversorger als Teil eines Mehrspartenunternehmens im Gegensatz zu reinen Wasserver- oder integrierten Wasserver- und Abwasserentsorgern nur selten herausstechen – eine Ausnahme bildet das Themenfeld IT-Sicherheit.

Top-5-Erkenntnisse

Eine geringe Datenqualität führt dazu, dass Mitarbeiter das Vertrauen in IT-Systeme, Daten und Datenanalysen verlieren. Dies konterkariert das Ziel, Entscheidungen zunehmend datenbasiert zu treffen. Die Sicherstellung der Datenqualität hat daher eine hohe Priorität und sollte noch lange, bevor tatsächlich an die Nutzung maschinellen Lernens oder KI  gedacht wird, angegangen werden.

TOP-1

Digitalisierung kann erst bei durchgängigem Datenfluss an Fahrt gewinnen und deshalb stellt die Einrichtung adäquater Schnittstellen eine zentrale Herausforderung dar – sowohl zwischen IT-Systemen innerhalb einer Abteilung, als auch abteilungsübergreifend. Ob Betriebs- und Büro-IT vor dem Hintergrund der zu gewährleistenden IT-Sicherheit miteinander verknüpft werden sollten, wird zur Gretchenfrage.

TOP-2

Digitalisierung berührt entsprechend unmittelbar das Selbstverständnis der Wasserversorger, denn es stellt sich immer häufiger die Frage, welche (digitalen) Aufgaben von Dienstleistern übernommen werden sollten und welche nicht. Damit erfordert die digitale Entwicklung für die Mitarbeiter in mancher Hinsicht die Neudefinition der eigenen Tätigkeit.

TOP-3

Ein und dasselbe Digitalisierungsprojekt funktioniert in einem Unternehmen, in einem anderen nicht. Grund ist eine sich unterscheidende Unternehmenskultur im Ausgangszustand. Unternehmen sind gut beraten, sich zunächst mit ihrer Unternehmenskultur auseinanderzusetzen. Diese Kenntnis hilft, Digitalisierungsprojekte so zu konzipieren, dass sie die Stärken der jeweiligen Kultur bestmöglich nutzen und inhärente Schwächen zu umgehen versuchen. Die Kenntnis der aktuellen Unternehmenskultur kann gleichzeitig auch als Startpunkt dienen, um die eigene Kultur sinnhaft weiterzuentwickeln, um möglicherweise auch einfacher neue, junge, anders denkende Mitarbeiter nachhaltig zu integrieren.

TOP-4

Bei der Wasserwirtschaft handelt es sich um Technik-lastige Branchen. Dies ist nicht neu, zeigt sich aber wieder in dem hier vorliegenden Digitalisierungsindex. Während die technischen Wertschöpfungsstufen tendenziell Möglichkeiten der Digitalisierung vielgestaltig nutzen, fällt der Bereich Verwaltung/Kundenservice relativ gesehen ab. Es ist zu erwarten, dass digitale Möglichkeiten Verwaltungsabläufe effizienter zu gestalten helfen und sich die Kundenorientierung ausbauen lässt.

TOP-5
Interesse geweckt?!

Finden Sie alle weiteren konkreten Erkenntnisse zur Digitalisierung in der Wasserwirtschaft im Digitalisierungsindex – hier geht’s zum Download.